Microsoft Azure Cloud Region Austria East – Verzögerungen und aktuelle Entwicklungen
Im Juli 2022 berichteten wir bereits über die Ankündigung der neuen Microsoft Azure Cloud Region "Austria East", die in Österreich entstehen soll (Was wir uns von der neuen Cloud Region Austria East erwarten dürfen). Das ursprünglich im Jahr 2020 angekündigte Projekt, für das bisher kein öffentlicher Zeitplan vorliegt, soll nun voraussichtlich innerhalb der nächsten ein bis eineinhalb Jahre in Betrieb genommen werden, so Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich, vor Journalisten (Rund um Wien: Microsoft-Rechenzentren bis Ende 2025 in Betrieb - Krone). Erlach gab zu, dass es länger gedauert habe als erwartet: „Es hat bisserl länger gedauert als wir ursprünglich gedacht haben.“ Dies ist jedoch nicht ungewöhnlich bei Projekten dieser Größenordnung, insbesondere unter den gegebenen Bedingungen.
Verzögerungen und Herausforderungen beim Bau
Wie Erlach weiter erläuterte, liegt eine der Herausforderungen im Bauprozess selbst, der in Österreich, auch aufgrund strenger Regulierungen, nicht einfach sei. Hinzu kamen weltweit auftretende Engpässe bei der Verfügbarkeit von Hardware, was die Fertigstellung verzögerte. Trotzdem sind die Bauarbeiten am ersten von drei geplanten Standorten bereits abgeschlossen, und es geht nur noch um die Ausstattung mit den nötigen Systemen hinsichtlich der Systeminfrastruktur.
Grüne Energie und Standortvorteile
Für Österreich als Standort sprach laut Erlach vor allem die Verfügbarkeit von grüner Energie und Strom, die politische Stabilität, die Erdbebensicherheit sowie die enge Vernetzung von Microsoft mit lokalen Partnerunternehmen. Insbesondere die Nachhaltigkeit des Projekts sei ein wichtiger Faktor. Dies zeigt, dass Microsoft nicht nur auf technologische Innovation setzt, sondern auch auf ökologische Verantwortung.
Drei Rechenzentren für maximale Flexibilität und Sicherheit
Die geplanten drei Rechenzentren, die Microsoft offiziell als „Data Center“ bezeichnet, sind ein entscheidendes Element der neuen Cloud-Region. Hinter dieser Struktur steckt eine komplexe Architektur, die es Microsoft Azure ermöglicht, flexible und skalierbare Cloud-Services anzubieten. Die Verteilung auf mehrere Standorte bietet nicht nur Redundanz, sondern auch eine höhere Ausfallsicherheit. Kunden können im Vorfeld zusätzliche Redundanzen einrichten, um auch bei einem Ausfall einzelner Standorte oder Systeme eine durchgehende Verfügbarkeit der eigenen Dienste sicherzustellen. Für lokale Unternehmen, insbesondere für österreichische Behörden und Organisationen, bietet dies den Vorteil, dass Daten sicher innerhalb des Landes gespeichert werden können. Dies ist ein wichtiger Faktor für all jene, die strikte Anforderungen an den Datenschutz und die Datenspeicherung haben.
Kapazität und Fokus auf lokale Services
Laut Erlach ist die Kapazität der drei Rechenzentren speziell auf den österreichischen Markt abgestimmt. Der primäre Fokus liegt nicht darauf, zahlreiche externe Kunden in die Rechenzentren zu bringen, sondern vielmehr darauf, von diesen Standorten aus gezielt Serviceleistungen für österreichische Unternehmen und Institutionen anzubieten. Internationale Kunden profitieren bereits von ausreichend vorhandenen Kapazitäten in anderen europäischen Regionen, wie zum Beispiel in Germany West Central (Frankfurt am Main), wodurch der österreichische Standort vor allem für inländische Unternehmen besonders attraktiv ist.