Abschaltung von Exchange Web Services (EWS) in Exchange Online: Was Sie wissen müssen
Am 19. September 2023 hat Microsoft offiziell die Einstellung der Exchange Web Services (EWS) in Exchange Online angekündigt. Am 1. Oktober 2026 wird Microsoft damit beginnen, Anfragen von Nicht-Microsoft-Anwendungen an EWS in Exchange Online schrittweise zu blockieren.
Hintergrund und Ankündigung
Bereits 2018 hatte Microsoft angekündigt, dass es keine neuen Funktionen für EWS in Exchange Online mehr geben wird. Entwickler wurden damals aufgefordert, auf Microsoft Graph umzusteigen, eine moderne API-Plattform, die erweiterte Funktionen über die gesamte Microsoft 365-Umgebung bietet.
Wichtige Daten und Phasen
- 2018: Einstellung der Weiterentwicklung von EWS in Exchange Online.
- 1. Oktober 2026: Beginn der Blockierung von EWS-Anfragen von Nicht-Microsoft-Apps in Exchange Online.
Die EWS-Komponenten erhalten weiterhin Sicherheitsupdates, aber es wird keine weiteren Produktänderungen oder neue Funktionen geben. Dies betrifft auch die EWS-SDKs für Java und .NET.
Warum auf Microsoft Graph umsteigen?
Microsoft Graph bietet moderne Funktionen, die in EWS nicht verfügbar sind, wie z. B. einen umfassenderen Zugriff auf Microsoft 365-Daten und eine nahtlose Integration in verschiedene Microsoft-Dienste. Microsoft empfiehlt dringend die Migration zu Graph, um die neuesten Funktionen und verbesserte Leistung, Sicherheit sowie zukünftige Updates nutzen zu können.
Auswirkungen der Abschaltung von EWS
Die Einstellung von EWS betrifft ausschließlich Microsoft 365 und Exchange Online. Es ist wichtig zu beachten:
- EWS in Exchange Server: Für EWS in Exchange Server gibt es keine Änderungen. Unternehmen, die auf On-Premise Exchange setzen, können EWS wie gewohnt weiter nutzen.
- Microsoft-Produkte: Diese Änderung betrifft Outlook für Windows und Mac, Teams oder andere Microsoft-Anwendungen nicht.
Häufige Bedenken: Funktionslücken zwischen EWS und Microsoft Graph
Entwickler haben häufig Bedenken wegen der Funktionslücken zwischen EWS und Microsoft Graph geäußert. Microsoft erkennt diese Lücken an und arbeitet daran, sie zu schließen. Zu den häufig gemeldeten Lücken gehören:
- Zugriff auf Archivpostfächer: Microsoft arbeitet an einer Lösung und wird bald einen aktualisierten Zeitplan veröffentlichen.
- Ordnerbezogene Informationen / Benutzerkonfiguration: Diese Funktion wird entwickelt.
- Exchange Online Management: Microsoft untersucht derzeit Lösungen für eine bessere Verwaltung.
- Zugriff auf öffentliche Ordner: Microsoft prüft die Notwendigkeit, Drittanbieteranwendungen über die Graph-API Zugriff auf öffentliche Exchange-Online-Ordner zu gewähren.
Migration zu Microsoft Graph: Wichtige Überlegungen
Die Migration von EWS zu Microsoft Graph erfordert eine sorgfältige Planung. Unternehmen sollten damit beginnen, Anwendungen zu identifizieren, die derzeit EWS verwenden, und evaluieren, wie sie auf Microsoft Graph umgestellt werden können.
- EWS-Anwendungen identifizieren: Überprüfen Sie Entra ID auf registrierte Anwendungen mit EWS-Berechtigungen und prüfen Sie Anmeldeprotokolle, um aktive Nutzung zu ermitteln.
- Funktionsparität bewerten: Vergleichen Sie die aktuelle EWS-Funktionalität mit dem, was Microsoft Graph bietet. Beachten Sie, welche Funktionen noch entwickelt werden und ob Alternativen verfügbar sind.
- Entwicklungszeit einplanen: Die Migration zu Microsoft Graph erfordert möglicherweise Anpassungen Ihrer Anwendungen, insbesondere wenn wichtige Funktionen fehlen oder sich in der Entwicklung befinden.
- Microsoft-Kommunikation überwachen: Behalten Sie das Microsoft Graph Changelog und das Message Center im Auge, um über neue Funktionen und Zeitpläne informiert zu bleiben.