Exchange Zertifikat Fehler: Kein Parameter für ‚FileName‘ gefunden

Exchange Zertifikat Fehler: Kein Parameter für ‚FileName‘ gefunden
CC @ Microsoft (Exchange)

Die Verwaltung von Zertifikaten in Microsoft Exchange Server wurde in den letzten Jahren durch gezielte Änderungen in kumulativen Updates (CU) grundlegend überarbeitet. Besonders im Zuge von Vorbereitungen auf Exchange Server Subscription Edition (SE) und den damit verbundenen Migrationen auf Exchange Server 2019 begegnen Administratoren vermehrt einem spezifischen Fehler beim Zertifikatsimport:

Es wurde kein Parameter gefunden, der dem Parameternamen "FileName" entspricht.

Warum dieser Fehler auftritt

Ab Exchange Server 2016 CU23 und Exchange Server 2019 CU12 wurde die Nutzung von UNC-Pfaden („Universal Naming Convention“) für Zertifikatsoperationen entfernt. Diese Änderung ist Teil von Microsofts Bemühungen, Sicherheitsrisiken durch potenziell unsichere Pfade zu reduzieren.

Wie der Zertifikatsimport bisher funktioniert hat

Vor den genannten Updates konnten Zertifikate unkompliziert mit dem folgenden Befehl importiert werden:

Import-ExchangeCertificate -FileName "\\server\share\certificate.pfx" -Password (ConvertTo-SecureString -String "password" -AsPlainText -Force)

Hierbei wurde die Zertifikatsdatei über einen Netzwerkpfad (UNC-Pfad) bereitgestellt. Dies war praktisch, aber auch anfällig für Angriffe.

Die neue Methode: So funktioniert es jetzt

Mit den Updates wurde der Parameter FileName entfernt. Stattdessen müssen Zertifikate über den Parameter FileData als Byte-Array importiert werden. Ein Beispiel für den neuen Ansatz:

Import-ExchangeCertificate -FileData ([Byte[]]$(Get-Content -Path "C:\path\certificate.pfx" -Encoding byte)) -Password (ConvertTo-SecureString -String "password" -AsPlainText -Force)

Weitere Anpassungen bei Exchange-Zertifikaten

Nicht nur der Import, sondern auch andere Operationen wurden angepasst sondern auch bei der Erstellung von Zertifikatsanforderungen. Auch hier wurde die Nutzung von UNC-Pfaden entfernt. Der neue Ansatz sieht vor, dass Anforderungen lokal erstellt und gespeichert werden:

$request = New-ExchangeCertificate -GenerateRequest -SubjectName "CN=example.com" -DomainName "example.com,www.example.com"
Set-Content -Path "C:\path\request.req" -Value $request

Export von Zertifikaten:
Anstatt direkt eine Datei zu exportieren, wird das Zertifikat nun als Byte-Array exportiert und anschließend lokal gespeichert:

$cert = Export-ExchangeCertificate -Thumbprint <Thumbprint> -Password (ConvertTo-SecureString -String "password" -AsPlainText -Force) -BinaryEncoded
Set-Content -Path "C:\path\certificate.pfx" -Value $cert.FileData -Encoding byte

Warum diese Änderungen wichtig sind

Microsoft möchte mit diesen Anpassungen die Sicherheit von Exchange Server verbessern. Netzwerkpfade waren ein Schwachpunkt, da sie potenziell von Angreifern ausgenutzt werden konnten. Durch die Einschränkung auf lokale Pfade und Byte-Arrays wird das Risiko deutlich reduziert.

Changes in Exchange Server PowerShell cmdlets and Exchange Admin Center for UNC path inputs (KB5014278) - Microsoft Support

Weiterlesen

Microsoft 365 Advanced Data Residency: Jetzt auch in Österreich verfügbar

Microsoft 365 Advanced Data Residency: Jetzt auch in Österreich verfügbar

Microsoft hat einen wichtigen Schritt für die Cloud-Strategie europäischer Unternehmen gesetzt: Seit Herbst 2025 steht das Advanced Data Residency (ADR) Add-On nun auch in der neuen Microsoft-365-Cloudregion Österreich zur Verfügung (Microsoft 365 data residency offerings now available in Austria). Damit können Unternehmen erstmals sicherstellen, dass zentrale Microsoft-365-Dienste, darunter Exchange Online,

Von Yannic Röcken
Exchange Server Schemaerweiterungen: Wichtige Hinweise zu Windows Server 2025 und dem Schema-Master

Exchange Server Schemaerweiterungen: Wichtige Hinweise zu Windows Server 2025 und dem Schema-Master

Mit dem Erscheinen von Windows Server 2025 und der neuen Exchange Server Subscription Edition (SE) stehen viele IT-Teams vor der Aufgabe, ihre On-Premises-Infrastrukturen zu aktualisieren. Dabei ist jedoch eine bislang wenig beachtete Stolperfalle aufgetreten: Unter bestimmten Bedingungen kann die Installation eines aktuellen Exchange Server Cumulative Updates (CU), wie etwa Exchange

Von Yannic Röcken
Proaktive Archivierung: Microsoft bringt intelligente Speicherverwaltung für Exchange Online

Proaktive Archivierung: Microsoft bringt intelligente Speicherverwaltung für Exchange Online

Mit Auto-Archiving führt Microsoft eine wichtige Neuerung für Exchange Online ein, die das E-Mail-Management künftig deutlich smarter und effizienter gestaltet (Auto-Archiving for Exchange Online). Statt sich ausschließlich auf zeitbasierte Archivierungsregeln zu verlassen, reagiert das neue Feature proaktiv auf die tatsächliche Speicherauslastung eines Postfachs. Sobald 90 % des verfügbaren Speicherplatzes erreicht sind,

Von Yannic Röcken